Heute ist Welt-Autismus-Tag. Mit diesem Tag wird auf die Bedürfnisse von Menschen im Autismus-Spektrum aufmerksam gemacht. Auch wir machen uns kontinuierlich dafür stark, dass schon die Kleinsten ein Verständnis für Autismus und die Besonderheiten eines jeden Menschen entwickeln. Die Aufklärungsarbeit in Schulklassen, von unserer Autismusfachkraft Margarete Könen, trägt dazu einen entscheidenden Teil bei. Erfahre mehr darüber.
Für ein positives Klassenklima
Jedes Kind hat das Recht, mit Freude am Schulalltag teilzunehmen! Kinder im Autismus-Spektrum stoßen in ihrer Schulklasse aber oft auf Herausforderungen, weil sie die Welt sowie soziale Signale auf andere Weise wahrnehmen und verarbeiten als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Es kann ihnen beispielsweise schwerfallen Mimik, Körpersprache und Verhalten zu deuten, was Missverständnisse hervorrufen kann. Viele Kinder mit Autismus reagieren z.B. sehr sensibel auf Sinnesreize wie helles Licht, Lautstärke oder zu viel Körperkontakt.
Mitschülerinnen und Mitschüler, die diese Verhaltensweisen nicht richtig einordnen können, reagieren oft mit Ausgrenzung und Ablehnung, da sie sich verunsichert und verwirrt fühlen. Um ein für alle Kinder positives Klassenklima zu bewirken, ist Aufklärung essenziell. Sie hilft dabei, Verständnis und Akzeptanz unter den Schülerinnen und Schülern zu fördern.
Genau diese so wertvolle Aufklärungsarbeit hat sich unsere Autismusfachkraft Margarete zur Aufgabe gemacht. Mit dem von uns entwickelten STARKMACHER-Programm geht sie seit mehreren Jahren gezielt in Schulklassen und erarbeitet mit den Kids ein bestärkendes Miteinander.
Starkmacher-Programm in Schulklassen
Mit viel Einfühlungsvermögen und Humor führt Margarete die Schülerinnen und Schüler zuerst an den liebevolle und respektvollen Umgang miteinander heran.
„Ich möchte den Kindern Basiswissen über Gefühle und Fähigkeiten vermitteln. Außerdem ist es mir ein Anliegen, die wertschätzende Kommunikation kindgerecht aufzugreifen und verdeutlichen, wie wichtig die empathische Sprache ist, um miteinander gut auszukommen. Außerdem sollen die Kinder entdecken, dass jeder Mensch die Umgebung und Sinnesreize unterschiedlich wahrnimmt und das auch die Gefühlslage diese Wahrnehmung beeinflussen kann.“
Dabei lernt die Schulklasse auch, dass jedes Kind wichtig und besonders ist und eigene Bedürfnisse hat.
Umgang mit Autismus
Im zweiten Teil des STARKMACHER-Programms widmet sich Margarete sensibel dem Thema Autismus. Dabei ist es ihr wichtig, das autistische Kind in der Klasse nicht in den Mittelpunkt zu stellen oder es vorzuführen, sondern einen respektvollen Umgang zu fördern. Die Aufklärung erfolgt deshalb stets im Vorfeld in enger Abstimmung mit dem Kind, den Eltern und den Lehrkräften, um eine behutsame und verständnisvolle Herangehensweise sicherzustellen.
Durch ihre individuell angepasste Methodik spricht Margarete Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen auf zugängliche Weise an.
Anstelle eines klassischen Vortrags lässt sie die Kinder selbst ausprobieren, wie es ist, die Welt aus der Perspektive eines autistischen Menschen wahrzunehmen. Sie zeigt Videos, organisiert Experimente und führt Übungen durch.
Dadurch entwickeln die Kleinen ein Verständnis für füreinander, bauen Ängste und Vorurteile ab und erkennen, wie sie sich gegenseitig unterstützen, miteinander harmonisch lernen sowie spielen können.
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, Mobbing vorzubeugen und die Inklusion autistischer Kinder und Jugendlicher zu fördern.
„Es ist von großer Bedeutung, dass Gleichaltrige für das Thema Autismus sensibilisiert werden, damit ein respektvoller Umgang entsteht und niemand ausgegrenzt wird.“
Nach Beendigung des Programms wird die gesamte Klasse mit einem Zertifikat ausgezeichnet. So führt es den Kleinen immer wieder vor Augen, worauf es im Umgang miteinander ankommt.
Schulung von Lehrkräften
Auch einige Lehrkräfte sind zum Autismus-Spektrum nicht ausreichend geschult und haben Schwierigkeiten Kinder mit Autismus und ihre Eltern zu verstehen. Umso mehr freut es uns, dass am 14. Mai 2025 ein „Fachtag Autismus“ vom Schulamt Kreis Heinsberg veranstaltet wird. In verschiedenen Workshops können sich Lehrkräfte Wissen zum Thema aneignen und neue Erfahrungen sammeln. In Kooperation mit dem Schulamt beteiligen auch wir uns mit einem Workshop an dieser wichtigen Veranstaltung. Judith Stach und Nadine König werden gemeinsam den Schwerpunkt „Das autistische Klassenzimmer – Unauffällig am Pult, überfordert am Küchentisch“ aufgreifen.
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Wir sind super stolz, dass unser Fachbereich so viel Positives bewirkt und Schulen mit seiner Arbeit bereichert. Umso mehr Menschen sensibiliert werden, umso größer ist die Chance auf Inklusion für alle.
DEIN IWERK-TEAM